Platonismus normalismus 1

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Platonismus Bezeichnung für eine Reihe sehr unterschiedlicher philosophischer Standpunkte. Als Platonismus wird zum einen jede Form der Rezeption Platons verstanden, die einen Anschluss an einzelne Lehrstücke seines Werkes sucht, andererseits wird dieser Begriff aber auch zur Kennzeichnung der in verschiedenen Epochen der Philosophiegeschichte vertretenen Denkschulen verwandt, die sich als direkte Nachfolger der platonischen Philosophie verstehen. Zudem gibt es eine Reihe von philosophischen Motiven, die als platonisch bezeichnet werden und in äußerst unterschiedlichen Konzeptionen und Traditionen auftauchen.

In der Erkenntnistheorie und Logik werden diejenigen Ansätze als platonistisch bezeichnet, in denen die Eigenständigkeit der logischen gegenüber der empirischen Erkenntnis und die Unabhängigkeit der logischen Gebilde von ihrer psychischen oder physischen Gegebenheitsweise behauptet werden. Zu den wichtigsten Vertretern dieser Auffassung, die auch als Logizismus bekannt ist, gehören Bolzano und Frege.

Quines Kriterium für die ontologischen Verpflichtungen einer Theorie ermöglicht eine Unterscheidung zwischen nominalistischen und platonischen Positionen. Theoretische Konstruktionen, in denen zunächst nur die Variablen der Theorie definiert werden, lassen diesbezüglich noch keine Unterscheidungen zu. Erst durch die Entscheidung, was als Wert dieser Variablen zugelassen wird, also ob sich der Wertebereich neben Individuen (Nominalismus) auch auf Universalien wie Eigenschaften, Mengen oder Begriffe erstrecken soll, wird festgelegt, ob es sich um eine platonische Auffassung handelt oder nicht. Hierbei lässt sich noch ein extensionaler Platonismus, der sich nur auf Extensionen, d.h. Begriffsumfänge, Mengen und Klassen bezieht, und ein intensionaler Platonismus, der auch Begriffe, Eigenschaften oder Gedanken zulässt, unterscheiden.

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