Karls Familienleben 5

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Was wurde aus Karl des Großen Sohn Pippin dem Buckligen?

Pippin der Bucklige (etwa *770 bis °811) wäre im Grunde genommen erster Thronanwärter gewesen. Das ließ aber die Denke der Zeit nicht zu, da seine Mutter – obzwar mit Karl dem Großen verehelicht – nach kirchlicher Auffassung als Friedelfrau (-> Mätresse) und somit als illegitime Gattin galt. Pippin wuchs im Kloster auf, litt unter seinem körperlichen „Makel“, fand nie einen Draht zu seinem Vater und verlor sein Erbrecht schließlich an Karlmann. Mehrmals versuchte er, seine Ansprüche durchzusetzen, was ihm aber letztlich nicht gelang. Nach einem Putschversuch 792 wurde Pippin der Bucklige nach Prüm ins Kloster abgeschoben.

Was wurde aus Karls des Großen Sohn Karl dem Jüngeren?

Es scheint, dass Karl der Große seinen zweitältesten Sohn – aus der Ehe mit Hildegard – mehr oder weniger für´s Grobe eingesetzt hat. So setzte er ihn, und aus Sicht seines Vaters mit Erfolg, als Heerführer gegen die Sachsen, Angelsachsen, Böhmen, Sorben und Dänen ein. Im Jahr 788 wurde Karl der Jüngere (etwa *773 bis °811) zum König in Neustrien ernannt, wurde 800 anlässlich der Kaiserkrönung Karls des Großen „offiziell“ zum König gesalbt und durfte 805 Papst Leo III. von den Alpen nach Reims begleiten. Aus der Erbschaftsregelung, die sein Vater 806 in der Pfalz Diedenhofen (-> Lothringen) für ihn vorgesehen hatte, wurde dann leider nichts. Karl der Jüngere verstarb – wie auch Pippin der Bucklige – im Jahr 811.

Was wurde aus Karls des Großen Sohn Pippin König von Italien?

Pippin (*777 bis °810), der bis zu seiner Namensänderung und Krönung zum König von Italien durch Papst Hadrian I. 781 eigentlich Karlmann hieß, kämpfte mit seinem und für seinen Vater gegen die Awaren, Slawen, Sachsen und Mauren. Im Jahr 806, anlässlich der Erbschaftsregelung seines Vaters Karl des Großen in der Pfalz Diedenhofen (-> Lothringen), erhält Pippin zusätzlich zu Italien noch Bayern. Das war´s eigentlich – abgesehen von einer ergebnislosen Belagerung Venedigs im Jahr 810. Noch im selben Jahr verstarb Pippin, König von Italien.

Was wurde aus Karls des Großen Sohn Ludwig dem Frommen?

Ludwig I., der Fromme (etwa *778 bis ° 840) wurde 781 König von Aquitanien, 813 von seinem Vater zum Mitkaiser ernannt und schließlich, nach Karls des Großen Tod 814, Kaiser des gesamten Fränkischen Reiches. Ludwig, von körperlicher Statur seinem Vater ähnlich, war intelligent – aber derart fromm, dass er zum Lachen in den Keller ging. Er war politisch bemüht, lebte im Dauerstress mit seinen Söhnen und Enkeln, wurde von dieser Sippschaft zweimal seines Thrones verwiesen, kam jedes Mal zurück, hatte aber letztendlich kein Fortune. Nach seinem Tod 840 in Ingelheim (-> heute: Rheinland-Pfalz) zerfiel das Fränkische Reich. Es wurde von den Nachfahren im Vertrag von Verdun 843 in drei Teile geteilt.