THE SUNDAYS SINNERS-YOU CHILD-7“ && I OBJECT-AMERICA TODAY-7“ und BLACK HEART PROCESSION-THE SPELL-CD && SHE WANTS REVENGE-SAME-CD: Unterschied zwischen den Seiten

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== THE SUNDAYS SINNERS-YOU CHILD-7“ ==


Die gut vernetzte Szene treibt viele schöne Blüten und manchmal fliegen die Pollen dabei sogar einmal um die halbe Welt. So wie in diesem Fall, in dem ein Label aus Neuseeland die erste Single einer Band aus Montreal veröffentlicht, die vorher lediglich zwei Samplertracks und ein Demo auf die Menschheit losgelassen haben. Vier hübsche Mädels (davon eine grandios gutaussehend) sowie ein Kerl, der ausgerechnet Bass spielt und auf dem Frontcover mal kurz unterschlagen wurde. Wenn es eine Frau mit Instrument in einer Band gibt, dann spielt sie mit 85%iger Wahrscheinlichkeit Bass, aber umgekehrt ist es schon etwas merkwürdig. Musikalisch sehr genialer Soul-Punk mit einer exzellenten Sängerin, die stark an die Detroit Cobras erinnert, mit dem Unterschied, dass die Sunday Sinners bis auf einen Song alles selber komponiert haben. So gesehen besser als die Detroit Cobras, denn covern ist um einiges einfacher als sich selber die Finger auszubluten. Herrliche Sache, klasse Band, von der ich gerne noch mehr hören würde. Im Fotoalbum auf der Internetseite der Band taucht ein bekanntes Gesicht auf, das immer dort zu finden ist, wo etwas Großes heranwächst. Es ist niemand anderes als Tim Kerr, und der hat bekanntlich eine Nase für interessante Bands. Wie schön, dass man dank Internet heute auf den meisten Seiten Stücke probehören kann, zwinker, zwinker. (Perpetrator Records/www.thesundaysinners.com)
== SHE WANTS REVENGE-SAME-CD ==
I OBJECT-AMERICA TODAY-7“:
 
Sieht vom Cover her wie eine Neuauflage alter Pettibon-Entwürfe in Farbe aus, sehr nett. Musikalisch ist das aber doch einiges von Black Flag und SST-Bands entfernt. Rumpeliger DIY-HC-Punk, teilweise etwas holprig, aber auf dem richtigen Weg, mit Herzblut und Gefühl vorgetragen. Wechselgesang Frau/Mann, der dann gewinnt, wenn die Band sich etwas Zeit lässt. Eine der Bands, die live sicher einiges mehr zu bieten haben als auf Platte und eine, die man wegen ihrer Attitüde und ihrer offenen Unperfektion mögen muss. (Still Holding On Records)
Irgendwie alles, für das man sich Anfang der 80er gerne geschämt hätte. Das klingt nach New Order, Bauhaus, frühen Sisters of Mercy, ein wenig Depeche Mode, Ultravox und ein paar ganz uncoolen Jungs mit viel Haarspray. Aber 2006 modern aufgepeppt, etwas elektrifizierter und mit ein paar Jahren Gelassenheit auf dem Buckel klingt es großartig. Beschämend discotauglicher Sound, sehr cool, sehr genial und sehr neowavig von einem Duo, das vorher völlig andere Musik gemacht hat. Am ehesten kommt das einer aktualisierten elektronischeren Version der frühen Tubeway Army mit New Order/Bauhaus/Bowie-Vocals nahe. 13 Songs (davon ein auf dem Coversticker angekündigter „Hidden-Track“, für den der Labelverantwortliche geteert und gefedert werden sollte) und mindestens zehn singlefähige Hits. Von „Tear you apart“ könnte sich so manche Elektropunkband eine bis fünfzehn Scheiben abschneiden. Wer da nicht mit der Hüfte wackelt, der ist entweder vom Hals an abwärts gelähmt oder stocktaub. (Flawless/Geffen). BLACK HEART PROCESSION-THE SPELL-CD : Geben wieder ein wenig mehr Gas als auf dem Vorgänger „Amore del tropico“, ohne etwas von dieser erhabenen Schönheit einzubüßen, die das letzte Album zu einem meiner Allzeit-Favoriten gemacht hat. Es geht immer noch sehr relaxt zur Sache und überaus bombastisch. Alles was auf den letzten vier Scheiben ausprobiert wurde, wird hier zur Perfektion gebracht. Streicher, Klavier, der markante Gesang von Pall Jenkins, große Arrangements, alles zusammen ergibt Musik für depressive Herbsttage, wundervoll entspannt, ohne jegliche Effekthascherei. Musik, die seinerzeit Leute wie Poe, Wilde oder Shelley abgöttisch verehrt hätten, während sie sich die Rübe mit grünlichen Getränken vollpumpten. Bin immer noch beleidigt, dass so eine Band bei ihrer Tour nur die üblichen drei Miststädte besucht, in denen das Publikum schon so satt sein müsste, dass es an den Hüften ansetzt. Andererseits kann ich mir nur schwer vorstellen, dass etwas derart Perfektes wie diese Platte auf einer Bühne gleichwertig umgesetzt werden kann. Verdammt, ich will die Jungs live sehen!!! Wer die Band bisher noch nicht mochte, der wird sich ihr auch weiterhin nicht zuwenden, wer sie noch nicht kannte, der sollte langsam aufwachen. Sehr, sehr genial und weiterhin in einer völlig eigenen Liga. (Touch & Go)


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Version vom 2. Juli 2013, 14:40 Uhr


SHE WANTS REVENGE-SAME-CD

Irgendwie alles, für das man sich Anfang der 80er gerne geschämt hätte. Das klingt nach New Order, Bauhaus, frühen Sisters of Mercy, ein wenig Depeche Mode, Ultravox und ein paar ganz uncoolen Jungs mit viel Haarspray. Aber 2006 modern aufgepeppt, etwas elektrifizierter und mit ein paar Jahren Gelassenheit auf dem Buckel klingt es großartig. Beschämend discotauglicher Sound, sehr cool, sehr genial und sehr neowavig von einem Duo, das vorher völlig andere Musik gemacht hat. Am ehesten kommt das einer aktualisierten elektronischeren Version der frühen Tubeway Army mit New Order/Bauhaus/Bowie-Vocals nahe. 13 Songs (davon ein auf dem Coversticker angekündigter „Hidden-Track“, für den der Labelverantwortliche geteert und gefedert werden sollte) und mindestens zehn singlefähige Hits. Von „Tear you apart“ könnte sich so manche Elektropunkband eine bis fünfzehn Scheiben abschneiden. Wer da nicht mit der Hüfte wackelt, der ist entweder vom Hals an abwärts gelähmt oder stocktaub. (Flawless/Geffen). BLACK HEART PROCESSION-THE SPELL-CD : Geben wieder ein wenig mehr Gas als auf dem Vorgänger „Amore del tropico“, ohne etwas von dieser erhabenen Schönheit einzubüßen, die das letzte Album zu einem meiner Allzeit-Favoriten gemacht hat. Es geht immer noch sehr relaxt zur Sache und überaus bombastisch. Alles was auf den letzten vier Scheiben ausprobiert wurde, wird hier zur Perfektion gebracht. Streicher, Klavier, der markante Gesang von Pall Jenkins, große Arrangements, alles zusammen ergibt Musik für depressive Herbsttage, wundervoll entspannt, ohne jegliche Effekthascherei. Musik, die seinerzeit Leute wie Poe, Wilde oder Shelley abgöttisch verehrt hätten, während sie sich die Rübe mit grünlichen Getränken vollpumpten. Bin immer noch beleidigt, dass so eine Band bei ihrer Tour nur die üblichen drei Miststädte besucht, in denen das Publikum schon so satt sein müsste, dass es an den Hüften ansetzt. Andererseits kann ich mir nur schwer vorstellen, dass etwas derart Perfektes wie diese Platte auf einer Bühne gleichwertig umgesetzt werden kann. Verdammt, ich will die Jungs live sehen!!! Wer die Band bisher noch nicht mochte, der wird sich ihr auch weiterhin nicht zuwenden, wer sie noch nicht kannte, der sollte langsam aufwachen. Sehr, sehr genial und weiterhin in einer völlig eigenen Liga. (Touch & Go)

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