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|Review zu = RETOX / BABY OBSESSION
|Review zu = THE SUNDAYS SINNERS-YOU CHILD-7“ && I OBJECT-AMERICA TODAY-7“
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== TURBONEGRO-RETOX-CD ==
== THE SUNDAYS SINNERS-YOU CHILD-7“ ==


Die T-Jugend wird die Platte schon kaufen, schließlich haben die Kutten eine Menge Geld gekostet und man trennt sich nur gern von bequemen Klamotten. Turbonegro haben sich bisher immer nett bei anderen bedient, diesmal beklauen sie sich selber und leider nicht aus der besten Schublade. So klingt die komplette Platte wie ein Aufguss der letzten drei Scheiben, stets garniert mit den auf Dauer nervigen Solieinlagen von Euroboy (muss das wirklich bei jedem Stück sein, das Gefiedel?), allseits bekannt und nicht wirklich aufregend. Kaum ein Song packt einen auf Anhieb bei den Eiern, welcome to the Stadion. Das Coverartwork stammt von einem Fünfjährigen und die Vorfreude war wieder mal größer als der Appetit. Für jemanden, der die Ass Cobra für eine der besten Platten der 90er hält, kann es mit TRBNGR nur noch bergab gehen, das hätte mir schon vor zehn Jahren einleuchten müssen! Ab jetzt wird nur noch gebraucht gekauft!!! Ach ja, hat Edel als Label die richtige Attitüde für die Turbojugend? Um es mit Joan Jett zu sagen: Bad reputation. Bei aller Liebe, musste das wirklich sein?!
Die gut vernetzte Szene treibt viele schöne Blüten und manchmal fliegen die Pollen dabei sogar einmal um die halbe Welt. So wie in diesem Fall, in dem ein Label aus Neuseeland die erste Single einer Band aus Montreal veröffentlicht, die vorher lediglich zwei Samplertracks und ein Demo auf die Menschheit losgelassen haben. Vier hübsche Mädels (davon eine grandios gutaussehend) sowie ein Kerl, der ausgerechnet Bass spielt und auf dem Frontcover mal kurz unterschlagen wurde. Wenn es eine Frau mit Instrument in einer Band gibt, dann spielt sie mit 85%iger Wahrscheinlichkeit Bass, aber umgekehrt ist es schon etwas merkwürdig. Musikalisch sehr genialer Soul-Punk mit einer exzellenten Sängerin, die stark an die Detroit Cobras erinnert, mit dem Unterschied, dass die Sunday Sinners bis auf einen Song alles selber komponiert haben. So gesehen besser als die Detroit Cobras, denn covern ist um einiges einfacher als sich selber die Finger auszubluten. Herrliche Sache, klasse Band, von der ich gerne noch mehr hören würde. Im Fotoalbum auf der Internetseite der Band taucht ein bekanntes Gesicht auf, das immer dort zu finden ist, wo etwas Großes heranwächst. Es ist niemand anderes als Tim Kerr, und der hat bekanntlich eine Nase für interessante Bands. Wie schön, dass man dank Internet heute auf den meisten Seiten Stücke probehören kann, zwinker, zwinker. (Perpetrator Records/www.thesundaysinners.com)
 
I OBJECT-AMERICA TODAY-7“:
 
Sieht vom Cover her wie eine Neuauflage alter Pettibon-Entwürfe in Farbe aus, sehr nett. Musikalisch ist das aber doch einiges von Black Flag und SST-Bands entfernt. Rumpeliger DIY-HC-Punk, teilweise etwas holprig, aber auf dem richtigen Weg, mit Herzblut und Gefühl vorgetragen. Wechselgesang Frau/Mann, der dann gewinnt, wenn die Band sich etwas Zeit lässt. Eine der Bands, die live sicher einiges mehr zu bieten haben als auf Platte und eine, die man wegen ihrer Attitüde und ihrer offenen Unperfektion mögen muss. (Still Holding On Records)
== LIGHTNING BEATMAN-BABY OBSESSION-7” ==
Vier Songs aus dem umfangreichen Archiv des Beatmans rund um das Thema Baby (erwachsen und prä-adoleszent) aus den Jahren 1989 bis 1992 (wobei ich die Angabe 1889 bei „My baby’s child“ unter Tippfehler abhaken würde). Überraschungen gibt es zumindest musikalisch keine, der Lightning Beatman ist der Lightning Beatman und er bleibt der Lightning Beatman, so einfach ist das. One Man Band-Trash vom Feinsten, verzerrt, garagig und eben das Original. Wie immer bei diesem Label gilt: Zugreifen, solange es geht, die Auflage ist begrenzt und bisher hat dieses Label nicht wie andere nach einer ausverkauften Limitierung eine zweite „ebenfalls streng limitierte“ nachgeschoben. Aus ist aus! Für die ganz harten gibt es 77 Stück der EP auf weißem Vinyl, das heute schon „gestern“ war. (squoodge.de)  


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Aktuelle Version vom 25. August 2021, 12:15 Uhr


THE SUNDAYS SINNERS-YOU CHILD-7“

Die gut vernetzte Szene treibt viele schöne Blüten und manchmal fliegen die Pollen dabei sogar einmal um die halbe Welt. So wie in diesem Fall, in dem ein Label aus Neuseeland die erste Single einer Band aus Montreal veröffentlicht, die vorher lediglich zwei Samplertracks und ein Demo auf die Menschheit losgelassen haben. Vier hübsche Mädels (davon eine grandios gutaussehend) sowie ein Kerl, der ausgerechnet Bass spielt und auf dem Frontcover mal kurz unterschlagen wurde. Wenn es eine Frau mit Instrument in einer Band gibt, dann spielt sie mit 85%iger Wahrscheinlichkeit Bass, aber umgekehrt ist es schon etwas merkwürdig. Musikalisch sehr genialer Soul-Punk mit einer exzellenten Sängerin, die stark an die Detroit Cobras erinnert, mit dem Unterschied, dass die Sunday Sinners bis auf einen Song alles selber komponiert haben. So gesehen besser als die Detroit Cobras, denn covern ist um einiges einfacher als sich selber die Finger auszubluten. Herrliche Sache, klasse Band, von der ich gerne noch mehr hören würde. Im Fotoalbum auf der Internetseite der Band taucht ein bekanntes Gesicht auf, das immer dort zu finden ist, wo etwas Großes heranwächst. Es ist niemand anderes als Tim Kerr, und der hat bekanntlich eine Nase für interessante Bands. Wie schön, dass man dank Internet heute auf den meisten Seiten Stücke probehören kann, zwinker, zwinker. (Perpetrator Records/www.thesundaysinners.com) I OBJECT-AMERICA TODAY-7“: Sieht vom Cover her wie eine Neuauflage alter Pettibon-Entwürfe in Farbe aus, sehr nett. Musikalisch ist das aber doch einiges von Black Flag und SST-Bands entfernt. Rumpeliger DIY-HC-Punk, teilweise etwas holprig, aber auf dem richtigen Weg, mit Herzblut und Gefühl vorgetragen. Wechselgesang Frau/Mann, der dann gewinnt, wenn die Band sich etwas Zeit lässt. Eine der Bands, die live sicher einiges mehr zu bieten haben als auf Platte und eine, die man wegen ihrer Attitüde und ihrer offenen Unperfektion mögen muss. (Still Holding On Records)

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