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|Review zu = Eigenurin
|Review zu = Gegenwind
|Text      =Die Karriere(n) von [[Tommy Molotow]] und seinen im Lauf der Jahre wechselnden Mitstreitern begannen meist in den frühen 80er Jahren: [[Canalterror]] und [[FFF]] hießen die bekannteren Bands der Jungs aus Bonn, die somit zu den Mitbegründern des klassischen Deutschpunk gehören. Die in den frühen 80er Jahren ließen sie zeitig bei Molotow Soda einfließen, die Ende der 80er Jahre loslegten.
|Text      =Wer kommt denn auf so einen Namen? Bei [[Los Krachos]] denke ich automatisch an dümmlichen Deutschpunk oder noch dümmlicheren Deutsch-Hardrock; da kann das Label in seinem Info noch so oft den Vergleich zu Bands wie [[Razzia]] bringen. Angesichts dieser Vergleiche und der ausufernden Info-Beschreibung zuckte ich – ernsthaft! – wochenlang davor zurück, mir die CD »Gegenwind« der Band anzuhören.
Diverse Umbesetzungen und Pausen gab's, und im Jahr 2000 kam die dritte LP der Band raus: »Eigenurin« hieß das Ding, mit Comic-Cover und schmissigem Deutschpunk. Die Band verzichtet auf Metal-Anleihen und ignoriert Hardcore; im wesentlichen wird ein sehr rockiger Sound gespielt, mit Stücken, die teilweise sehr schnell einen eigenen Hit-Charakter entwickeln. Irgendwie seltsam, dass diese Platte richtiggehend in der Wahrnehmung vieler Punks untergegangen ist.
Dann tat ich's doch, und ich fand [[Los Krachos]] gut: Die vier kurzhaarigen Herren können gut mit ihren Instrumenten umgehen, die Platte ist fett aufgenommen, und der wuchtige Sound dürfte Punkrockern ebenso gefallen wie Oi!-Fans oder Billy-Freunden. Also alles paletti, das kracht und rockt und rappelt ohne Ende.
Textlich gibt's durchaus spaßige Texte, es wird aber nie zu Funpunk; ebenso ist klar, dass die Band einen politischen Hintergrund hat, ohne diesen rauszubrüllen. Die Texte sind kritisch, verzichten nicht auf klare Worte (»Arschkriecher«) und besitzen immer wieder einen ziemlich knackigen Mitgröl-Charakter. Gute Band, gute Platte wer Deutschpunk mag, wird sie gern haben.
Textlich ist die Band ein wenig unentschlossen, die Burschen haben noch nicht »ihr« Thema gefunden. Manchmal habe ich den Eindruck, daß man sich mit Sauf-Texten bei den Glatzen anbiedern wolle und daß die rebellische Attitüde manchmal aufgesetzt wirkt. Dann aber ein Text wie »Leitkultur«, der sarkastisch und indirekt ist, ohne in Parolengedresche einerseits oder Deutschland-Beschwörung andererseits umzukippen sehr schön!
([[Klaus N. Frick]], Juni [[2009]])
Die CD ist auf jeden Fall ein guter Start: ruppiger Deutschpunk mit heftiger Attitüde, das paßt sehr gut. Die CD ist dazu auch noch schick gestaltet, kann man auf jeden Fall antesten.
 
[http://www.bandwormrecords.de www.bandwormrecords.de]
 
([[Klaus N. Frick]]; Juni [[2009]])
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Version vom 15. Oktober 2009, 18:35 Uhr

Hinweis:
Dieser Artikel ist ein Review zu Gegenwind


Wer kommt denn auf so einen Namen? Bei Los Krachos denke ich automatisch an dümmlichen Deutschpunk oder noch dümmlicheren Deutsch-Hardrock; da kann das Label in seinem Info noch so oft den Vergleich zu Bands wie Razzia bringen. Angesichts dieser Vergleiche und der ausufernden Info-Beschreibung zuckte ich – ernsthaft! – wochenlang davor zurück, mir die CD »Gegenwind« der Band anzuhören. Dann tat ich's doch, und ich fand Los Krachos gut: Die vier kurzhaarigen Herren können gut mit ihren Instrumenten umgehen, die Platte ist fett aufgenommen, und der wuchtige Sound dürfte Punkrockern ebenso gefallen wie Oi!-Fans oder Billy-Freunden. Also alles paletti, das kracht und rockt und rappelt ohne Ende. Textlich ist die Band ein wenig unentschlossen, die Burschen haben noch nicht »ihr« Thema gefunden. Manchmal habe ich den Eindruck, daß man sich mit Sauf-Texten bei den Glatzen anbiedern wolle und daß die rebellische Attitüde manchmal aufgesetzt wirkt. Dann aber ein Text wie »Leitkultur«, der sarkastisch und indirekt ist, ohne in Parolengedresche einerseits oder Deutschland-Beschwörung andererseits umzukippen – sehr schön! Die CD ist auf jeden Fall ein guter Start: ruppiger Deutschpunk mit heftiger Attitüde, das paßt sehr gut. Die CD ist dazu auch noch schick gestaltet, kann man auf jeden Fall antesten.

www.bandwormrecords.de

(Klaus N. Frick; Juni 2009) Kategorie:ReviewsKategorie:Reviews zu Gegenwind