WAS SOLL DAS?-SPECIAL: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 25. August 2021, 12:15 Uhr

Hinweis:
Dieser Artikel ist ein Review zu WAS SOLL DAS?-SPECIAL


WAS SOLL DAS?-SPECIAL

Was Soll das? Schallplatten beglücken uns im neuen Jahr mit gleich drei Tonträgern auf einmal, deren Quellwerk wie gewohnt in alten Tapes aus den frühen 80ern liegt. Da wären die FRAUEN VON AVIGNON mit einer siebenzölligen EP. Minimaler Elektrosynthesizerpunk mit Soundcollagen, spärlicher Rhythmusmaschine und einer nicht minder minimal gespielten Gitarre, dazu, wenn’s passt, Gesang wahlweise von einer Frau oder einem Mann. Nichts wirklich Fertiges und Perfektes, sondern so unbedarft und spielerisch, wie man Anfang der 80er mit der Cassette als Medium umgehen konnte. Die Hits gibt es quasi „ansatzweise“, unpoliert und roh. Vielleicht liegt hier auch das Geheimnis der Faszination dieser Musik, denn hier finden sie sich noch, die unpolierten Bernsteine, wie am Strand der Ostsee. „Meine Liebe mit den gelben Haaren“ ist so ein ungeschliffener Edelstein. P16.D4 mit ihrer V.R.N.L.-LP sind Wiederholungstäter auf dem Label und wie beim letzten Mal harter Stoff. Frühindustrial mit Jazzelementen und Ausflügen in den Ambientbereich. Sehr schräg und bei unpassender Laune auch extrem anstrengend. Bin mir sicher, dass hier seinerzeit verknarzte Kunst- und Philosophiestudenten stundenlange Diskussionen über diese Musik führen konnten. Erstaunlich, wie viele Kleinigkeiten (zum Beispiel alte Atari-Spiele) hier so im Vorbeihören auftauchen. Für Industrialforscher ein absolutes Füllhorn voller Überraschungen. Ebenfalls Rückfällige sind V2 SCHNEIDER mit der DOMCUMENT-LP, die mir wesentlich besser gefällt als das Erstlingswerk. Extrem rhythmische und teilweise bombastische Soundcollagen mit dem, was man heute als Samples kennt. So einige Industrialbands entdecken diesen Sound seit einigen Jahren immer wieder neu. Daneben gibt es auch noch Songs mit langen Loops oder einfachen Sequencerpassagen, die einem ausgebeinten DAF-Prinzip nicht unähnlich sind und wirklich frühen Minimalsound. Alles durchgehend sehr gut aufgenommen und in der Vielfalt schon fast wie ein Sampler. Sehr geniale Veröffentlichung. Wie immer bei diesem Label gilt: Beeilen, sonst später heulen!

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