RINGLEADER OF THE TORMENTOR und CHÂTEAU SCHROTTGRENZE: Unterschied zwischen den Seiten

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|Review zu = RINGLEADER OF THE TORMENTOR
|Review zu = CHÂTEAU SCHROTTGRENZE
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== MORRISSEY-RINGLEADER OF THE TORMENTOR-CD+DVD ==
== SCHROTTGRENZE-CHÂTEAU SCHROTTGRENZE-2xLP ==


Wo das alles produziert wurde und wer mitgewirkt hat, das kann man sonstwo und überall nachlesen, viel Spaß. Dass das Drumherum aber noch keine Garantie für eine wirklich gute Platte ist, das beweist „Ringleader“ eindrucksvoll wie nachhaltig. Wunderbare Verpackung mit Innenhülle, die wirklich edel aussieht, aber eines der schwächsten MOZ-Releases aller Zeiten beherbergt, wären da nicht solche Totalausfälle wie „Maladjusted“, die den letzten Platz für immer und ewig belegen. Die Bonus-DVD ist jämmerlich und das Video zum besten Song des Albums „You have killed me“, das sich durch seine wirklich hundsgemeine Refrainmelodie in das Gehirn einfrisst, ist einfach nur uninspiriert. Hat gewolltermaßen etwas von einem Auftritt bei der ZDF-Hitparade, nur gibt es die Aufnahmen dort umsonst. Die Behind-the-scenes-Versionen desselben und eines weiteren Videos machen die DVD nicht besser, außerdem ist sie dann auch schon wieder vorbei. Braucht also keine Sau, und „Bonus“ ist etwas, wenn es das umsonst dazu gibt, und nicht, wenn man extra dafür zahlt. Die Platte klingt gut, hat aber bis auf drei oder vier herausstechende Songs keine weiteren Hits und wenig von den kleinen Gemeinheiten, für die man den alten Misantrophen so gern hat. Ungewohnt zahm und persönlich ist das Ganze, seltsam uninspiriert, so als hätten MOZ und Band noch einige Reste vom letzten Album herumliegen gehabt, die es damals (aus gutem Grund) nicht auf die Scheibe geschafft haben. War es bei „You are the quarry“ nur ein Song, bei dem er gesanglich durch das Stück „gestolpert“ ist und sich Strophe für Strophe vorgetastet hat, haben wir hier gleich mehrere davon, vielen Dank. Dummerweise öffnet sich mir die Platte auch nach dem vierten Hördurchgang nicht, was zur Konsequenz hat, dass ich mir die drei bis vier guten Songs aufnehmen und „Ringleader“ für lange Zeit in den Schrank verbannen werde. Meine Güte, bei so einer Platte will ich die Single B-Seiten gar nicht erst hören. Wer aus dem letzten Release etwas gelernt hat, der wartet ohnehin darauf, dass diese CD in einem halben Jahr als Sonderedition mit allen bis dahin erschienenen B-Seiten nochmals aufgelegt wird. Auch wenn die meisten Reviews in den Magazinen hierzu positiv sein werden, darf man nicht vergessen, warum das so ist. Außer Morrissey gibt es in dieser Gewichtsklasse einfach niemanden, der ihm auch nur annähernd in das Wasser pinkeln könnte. Damit ist er so unantastbar, so unkritisierbar geworden, wie ein Frank Sinatra, eine Cher oder ein Tom Jones, aber auch mindestens so belanglos. Für jemanden, der Morrissey wegen Alben wie „Viva hate“ oder „Your Arsenal“ liebt, ist diese Platte einfach nur eine allzu seichte Enttäuschung, wenn auch auf hohem Niveau. (Attack)  
Wir dürfen gespannt sein, ob sich Schrottgrenze dank Majordeal in den Herzen der Jugendmasse werden etablieren können. Zu gönnen ist es ihnen, denn wenn jemand sich kontinuierlich weiterentwickelt hat, dann ist es diese Band, die unzählige Male getourt ist, in den kleinsten Läden gespielt hat und sich neben einer soliden Fanbasis genug Kredit erspielt hat, um diesen konsequenten Schritt zu tun, denn Château ist noch mehr Pop und noch gefühlvoller als der Vorläufer. Große Songs, die man kleinen süßen Mädchen gerne hätte vorspielen wollen, sofern es diese Band zu der Zeit gegeben hätte, als kleine süße Mädchen aktuell waren (das ist der Fluch der frühen Geburt). Aber hey, wenn Du im entsprechenden Alter bist, dann hast immerhin Du diese Chance. Obwohl die Texte auf deutsch sind und die Musik alles andere als „hart“, ist diese Platte keinesfalls peinlich, schmalzig, oder was auch immer. Ich trau mich kaum zu sagen, dass Schrottgrenze so klingen, wie ich mir seinerzeit Tocotronic gerne gewünscht hätte, bevor sie allzu kopflastig wurden, tu’s aber trotzdem, weil es stimmt. Konsequenterweise kauft man sich die Doppel-LP-Version auf Weird System, mit sieben Bonustracks gegenüber der CD-Version auf Motor! Das macht sexy und die sieben Extrasongs sind keineswegs Reste, sondern mindestens so gut wie die übrigen Stücke auf dieser wunderbaren Postpop-Platte (und das schreib ich jetzt nur, weil alle anderen sicherlich mit Postpunk, Popdingsbums und so weiter rumhantieren werden). Steht zwar „Rehearsal Demo“ daneben, aber so gut produziert klingen wirklich nur wenige regulär aufgenommenen Scheiben. Außerdem finden sich unter den Bonussongs dann auch die etwas härteren Stücke, die auch ohne Hinterkopfwissen unter Punkrock laufen würden. Bin gespannt, ob auf dem nächsten Konzert wirklich die Jugend den Weg finden wird, dann heben wir den Altersdurchschnitt. (Weird System)


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Aktuelle Version vom 25. August 2021, 12:15 Uhr

Hinweis:
Dieser Artikel ist ein Review zu CHÂTEAU SCHROTTGRENZE


SCHROTTGRENZE-CHÂTEAU SCHROTTGRENZE-2xLP

Wir dürfen gespannt sein, ob sich Schrottgrenze dank Majordeal in den Herzen der Jugendmasse werden etablieren können. Zu gönnen ist es ihnen, denn wenn jemand sich kontinuierlich weiterentwickelt hat, dann ist es diese Band, die unzählige Male getourt ist, in den kleinsten Läden gespielt hat und sich neben einer soliden Fanbasis genug Kredit erspielt hat, um diesen konsequenten Schritt zu tun, denn Château ist noch mehr Pop und noch gefühlvoller als der Vorläufer. Große Songs, die man kleinen süßen Mädchen gerne hätte vorspielen wollen, sofern es diese Band zu der Zeit gegeben hätte, als kleine süße Mädchen aktuell waren (das ist der Fluch der frühen Geburt). Aber hey, wenn Du im entsprechenden Alter bist, dann hast immerhin Du diese Chance. Obwohl die Texte auf deutsch sind und die Musik alles andere als „hart“, ist diese Platte keinesfalls peinlich, schmalzig, oder was auch immer. Ich trau mich kaum zu sagen, dass Schrottgrenze so klingen, wie ich mir seinerzeit Tocotronic gerne gewünscht hätte, bevor sie allzu kopflastig wurden, tu’s aber trotzdem, weil es stimmt. Konsequenterweise kauft man sich die Doppel-LP-Version auf Weird System, mit sieben Bonustracks gegenüber der CD-Version auf Motor! Das macht sexy und die sieben Extrasongs sind keineswegs Reste, sondern mindestens so gut wie die übrigen Stücke auf dieser wunderbaren Postpop-Platte (und das schreib ich jetzt nur, weil alle anderen sicherlich mit Postpunk, Popdingsbums und so weiter rumhantieren werden). Steht zwar „Rehearsal Demo“ daneben, aber so gut produziert klingen wirklich nur wenige regulär aufgenommenen Scheiben. Außerdem finden sich unter den Bonussongs dann auch die etwas härteren Stücke, die auch ohne Hinterkopfwissen unter Punkrock laufen würden. Bin gespannt, ob auf dem nächsten Konzert wirklich die Jugend den Weg finden wird, dann heben wir den Altersdurchschnitt. (Weird System)

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