BLACK HEART PROCESSION-THE SPELL-CD && SHE WANTS REVENGE-SAME-CD und CHÂTEAU SCHROTTGRENZE: Unterschied zwischen den Seiten

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== SCHROTTGRENZE-CHÂTEAU SCHROTTGRENZE-2xLP ==


== SHE WANTS REVENGE-SAME-CD ==
Wir dürfen gespannt sein, ob sich Schrottgrenze dank Majordeal in den Herzen der Jugendmasse werden etablieren können. Zu gönnen ist es ihnen, denn wenn jemand sich kontinuierlich weiterentwickelt hat, dann ist es diese Band, die unzählige Male getourt ist, in den kleinsten Läden gespielt hat und sich neben einer soliden Fanbasis genug Kredit erspielt hat, um diesen konsequenten Schritt zu tun, denn Château ist noch mehr Pop und noch gefühlvoller als der Vorläufer. Große Songs, die man kleinen süßen Mädchen gerne hätte vorspielen wollen, sofern es diese Band zu der Zeit gegeben hätte, als kleine süße Mädchen aktuell waren (das ist der Fluch der frühen Geburt). Aber hey, wenn Du im entsprechenden Alter bist, dann hast immerhin Du diese Chance. Obwohl die Texte auf deutsch sind und die Musik alles andere als „hart“, ist diese Platte keinesfalls peinlich, schmalzig, oder was auch immer. Ich trau mich kaum zu sagen, dass Schrottgrenze so klingen, wie ich mir seinerzeit Tocotronic gerne gewünscht hätte, bevor sie allzu kopflastig wurden, tu’s aber trotzdem, weil es stimmt. Konsequenterweise kauft man sich die Doppel-LP-Version auf Weird System, mit sieben Bonustracks gegenüber der CD-Version auf Motor! Das macht sexy und die sieben Extrasongs sind keineswegs Reste, sondern mindestens so gut wie die übrigen Stücke auf dieser wunderbaren Postpop-Platte (und das schreib ich jetzt nur, weil alle anderen sicherlich mit Postpunk, Popdingsbums und so weiter rumhantieren werden). Steht zwar „Rehearsal Demo“ daneben, aber so gut produziert klingen wirklich nur wenige regulär aufgenommenen Scheiben. Außerdem finden sich unter den Bonussongs dann auch die etwas härteren Stücke, die auch ohne Hinterkopfwissen unter Punkrock laufen würden. Bin gespannt, ob auf dem nächsten Konzert wirklich die Jugend den Weg finden wird, dann heben wir den Altersdurchschnitt. (Weird System)
 
Irgendwie alles, für das man sich Anfang der 80er gerne geschämt hätte. Das klingt nach New Order, Bauhaus, frühen Sisters of Mercy, ein wenig Depeche Mode, Ultravox und ein paar ganz uncoolen Jungs mit viel Haarspray. Aber 2006 modern aufgepeppt, etwas elektrifizierter und mit ein paar Jahren Gelassenheit auf dem Buckel klingt es großartig. Beschämend discotauglicher Sound, sehr cool, sehr genial und sehr neowavig von einem Duo, das vorher völlig andere Musik gemacht hat. Am ehesten kommt das einer aktualisierten elektronischeren Version der frühen Tubeway Army mit New Order/Bauhaus/Bowie-Vocals nahe. 13 Songs (davon ein auf dem Coversticker angekündigter „Hidden-Track“, für den der Labelverantwortliche geteert und gefedert werden sollte) und mindestens zehn singlefähige Hits. Von „Tear you apart“ könnte sich so manche Elektropunkband eine bis fünfzehn Scheiben abschneiden. Wer da nicht mit der Hüfte wackelt, der ist entweder vom Hals an abwärts gelähmt oder stocktaub. (Flawless/Geffen). BLACK HEART PROCESSION-THE SPELL-CD : Geben wieder ein wenig mehr Gas als auf dem Vorgänger „Amore del tropico“, ohne etwas von dieser erhabenen Schönheit einzubüßen, die das letzte Album zu einem meiner Allzeit-Favoriten gemacht hat. Es geht immer noch sehr relaxt zur Sache und überaus bombastisch. Alles was auf den letzten vier Scheiben ausprobiert wurde, wird hier zur Perfektion gebracht. Streicher, Klavier, der markante Gesang von Pall Jenkins, große Arrangements, alles zusammen ergibt Musik für depressive Herbsttage, wundervoll entspannt, ohne jegliche Effekthascherei. Musik, die seinerzeit Leute wie Poe, Wilde oder Shelley abgöttisch verehrt hätten, während sie sich die Rübe mit grünlichen Getränken vollpumpten. Bin immer noch beleidigt, dass so eine Band bei ihrer Tour nur die üblichen drei Miststädte besucht, in denen das Publikum schon so satt sein müsste, dass es an den Hüften ansetzt. Andererseits kann ich mir nur schwer vorstellen, dass etwas derart Perfektes wie diese Platte auf einer Bühne gleichwertig umgesetzt werden kann. Verdammt, ich will die Jungs live sehen!!! Wer die Band bisher noch nicht mochte, der wird sich ihr auch weiterhin nicht zuwenden, wer sie noch nicht kannte, der sollte langsam aufwachen. Sehr, sehr genial und weiterhin in einer völlig eigenen Liga. (Touch & Go)


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Aktuelle Version vom 25. August 2021, 12:15 Uhr

Hinweis:
Dieser Artikel ist ein Review zu CHÂTEAU SCHROTTGRENZE


SCHROTTGRENZE-CHÂTEAU SCHROTTGRENZE-2xLP

Wir dürfen gespannt sein, ob sich Schrottgrenze dank Majordeal in den Herzen der Jugendmasse werden etablieren können. Zu gönnen ist es ihnen, denn wenn jemand sich kontinuierlich weiterentwickelt hat, dann ist es diese Band, die unzählige Male getourt ist, in den kleinsten Läden gespielt hat und sich neben einer soliden Fanbasis genug Kredit erspielt hat, um diesen konsequenten Schritt zu tun, denn Château ist noch mehr Pop und noch gefühlvoller als der Vorläufer. Große Songs, die man kleinen süßen Mädchen gerne hätte vorspielen wollen, sofern es diese Band zu der Zeit gegeben hätte, als kleine süße Mädchen aktuell waren (das ist der Fluch der frühen Geburt). Aber hey, wenn Du im entsprechenden Alter bist, dann hast immerhin Du diese Chance. Obwohl die Texte auf deutsch sind und die Musik alles andere als „hart“, ist diese Platte keinesfalls peinlich, schmalzig, oder was auch immer. Ich trau mich kaum zu sagen, dass Schrottgrenze so klingen, wie ich mir seinerzeit Tocotronic gerne gewünscht hätte, bevor sie allzu kopflastig wurden, tu’s aber trotzdem, weil es stimmt. Konsequenterweise kauft man sich die Doppel-LP-Version auf Weird System, mit sieben Bonustracks gegenüber der CD-Version auf Motor! Das macht sexy und die sieben Extrasongs sind keineswegs Reste, sondern mindestens so gut wie die übrigen Stücke auf dieser wunderbaren Postpop-Platte (und das schreib ich jetzt nur, weil alle anderen sicherlich mit Postpunk, Popdingsbums und so weiter rumhantieren werden). Steht zwar „Rehearsal Demo“ daneben, aber so gut produziert klingen wirklich nur wenige regulär aufgenommenen Scheiben. Außerdem finden sich unter den Bonussongs dann auch die etwas härteren Stücke, die auch ohne Hinterkopfwissen unter Punkrock laufen würden. Bin gespannt, ob auf dem nächsten Konzert wirklich die Jugend den Weg finden wird, dann heben wir den Altersdurchschnitt. (Weird System)

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