MICHALE GRAVES AND DAMIEN ECHOLS-ILLUSIONS-CD

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Dieser Artikel ist ein Review zu MICHALE GRAVES & DAMIEN ECHOLS-ILLUSIONS


Der größte Depp auf dieser Seite macht eine der besten Platten des Jahres 2008. Die Stimme der zweiten Inkarnation der Misfits, bevor sie zur Doyle-Show aka „Das Misfits“ verkam hat in den letzten Jahren einige Platten veröffentlicht. Mal als „Graves“, mal unter „Gotham Road“. Allen gemeinsam war, dass er immer einen großen Bissen der Misfits-Crdibility im Mund hatte, was letztendlich dazu führte, dass regelmäßig ein oder zwei alte neue Misfits-Stück in einer Neuinterpretation seiner jeweiligen Band enthalten waren. Richtig gut war das Ganze bisher allerdings nicht, auch weil Michale Graves durch sein Engagement bei Conservatie-Punk präventiv so viele Minuspunkte angehäuft hatte, dass man sein Geld lieber einer Nachwuchs-Sparkassenband geben wollte als einem desorientierten Halbstarken, der als Schwiegersohnpunk auch schon mal eine Runde Golf für’s US-Fernsehen spielte. So ... und dann erscheint diese Platte, deren Interpretenduo schon einmal stutzig machen sollte, denn Damien Echols ist nicht irgendwer, und außerdem sehr schwer verfügbar für Plattenaufnahmen, weil es in der Death-Row keine Aufnahmestudios gibt. Damien Echols ist einer der West-Memphis Three! Hier jetzt einfach Wikipedia konsultieren, das Engagement von Henry Rollins oder den „Free the West-Memphis Three“-Sampler herauskramen, statt blöd aus der Wäsche zu gucken. Fakt ist, dass Michale Graves offenbar doch noch ein Stück funktionierendes Resthirn besitzt, denn er engagiert sich für die Drei, vor allem für Damien Echols, der auf dieser CD zwar kein Instrument spielt, aber Texte beigesteuert hat. Der Rest sind Graves-Eigenkompositionen und (!) zwei Misfits-Klassiker, die wie die komplette CD halbakustisch eingespielt wurden. Ohne die bisherige manchmal peinliche Suche nach Soundnähe zu den Misfits der vorherigen Platten, gewinnt „Illusions“ ungemein, denn Michale hat zwar ein paar Schrauben locker, aber eine leider einmalige Stimme. Die Stücke sind fast durchgehend traurig-schön und besitzen eine Erhabenheit, die nur wenige erreichen. „Frostbite“, „Lucifer i am“ und „We were angels“ sind in dieser Fassung Stücke für die Ewigkeitm, selbst die zwei Neufassungen von „Dig up her bones“ und „Crying on saturday night“ sind grandios. Das macht immerhin schon ein Drittel der Platte zu Hits und eine Suche bei Amazon-Marketplace sinnvoll, denn einen europäischen Vertrieb gibt es nicht und die CDs sind dort als Import mit Porto immer noch billiger als sämtliche hierzulande veröffentlichen Neuerscheinungen. Ein Depp bleibt er trotzdem, der Michel, denn so leicht geht Rehabilitation nun auch wieder nicht!!! (sosrecords.us)

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